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Robert Heinlein: Starship Troopers

Klassiker Lesezirkel Oktober 2012

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158 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Robert Heinlein: Starship Troopers (12 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Das Buch insgesamt fand ich:

  1. fantastisch (3 Stimmen [25.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 25.00%

  2. gut (5 Stimmen [41.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 41.67%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

  4. mäßig (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

  5. mies (2 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

Stil und Sprache fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

  2. gut (8 Stimmen [66.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 66.67%

  3. durchschnittlich (2 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  4. mäßig (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Story und Plot fand ich:

  1. fantastisch (2 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  2. gut (7 Stimmen [58.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 58.33%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  4. mäßig (2 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  5. mies (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

Figuren und Charakterisierung fand ich:

  1. fantastisch (2 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  2. gut (6 Stimmen [50.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 50.00%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

  4. mäßig (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

  5. mies (2 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

Setting und Hintergrund fand ich:

  1. fantastisch (3 Stimmen [25.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 25.00%

  2. gut (7 Stimmen [58.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 58.33%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  4. mäßig (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

  5. mies (1 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

Das Buch ist meiner Meinung nach (Mehrfachauswahl möglich):

  1. spannend (7 Stimmen [19.44%])

    Prozentsatz der Stimmen: 19.44%

  2. lustig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  3. anspruchsvoll (5 Stimmen [13.89%])

    Prozentsatz der Stimmen: 13.89%

  4. traurig (2 Stimmen [5.56%])

    Prozentsatz der Stimmen: 5.56%

  5. actiongeladen (4 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  6. erotisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  7. romantisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  8. gruselig (3 Stimmen [8.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 8.33%

  9. brutal (4 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  10. vulgär (1 Stimmen [2.78%])

    Prozentsatz der Stimmen: 2.78%

  11. langweilig (1 Stimmen [2.78%])

    Prozentsatz der Stimmen: 2.78%

  12. zu Recht ein Klassiker (9 Stimmen [25.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 25.00%

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#121 simifilm

simifilm

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Geschrieben 22 Oktober 2012 - 17:52

Dass er irgendwann die umfassende soziale Indoktrination internalisiert hat.


Im Roman wird nie angedeutet, dass ethische Fragen für Rico irrelevant werden. Ganz im Gegenteil geht es vielmehr darum, dass er die — ziemlich primitive — Ethik der Armee übernimmt.

Bearbeitet von simifilm, 22 Oktober 2012 - 17:53.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#122 Ming der Grausame

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Geschrieben 22 Oktober 2012 - 18:33

Nun, so wie du dich zuvor äußertest ... aber das sei ja damit hinreichend geklärt.

Dass ein Großteil der Menschheit kein Problem mit der Gutheißung von körperlicher Züchtigung hat, ist ein Faktum. Ich persönlich halte körperliche Züchtigung für ineffektiv, weil durch die Gewohnheitsbildung man zwangsläufig gezwungen wird, den Härtegrad der körperlichen Züchtigung beständig zu steigern. Am Ende hat man dann jemand, der soweit abgestumpft ist, dass körperliche Züchtigung keinerlei Wirkung mehr zeigt. So erzieht man sich nur ausgewachsene Psychopathen heran.

Dass er irgendwann die umfassende soziale Indoktrination internalisiert hat.

Im Roman wird nie angedeutet, dass ethische Fragen für Rico irrelevant werden. Ganz im Gegenteil geht es vielmehr darum, dass er die — ziemlich primitive — Ethik der Armee übernimmt.

Als er endlich über den Berg ist, also die soziale Indoktrination abgeschlossen ist, hat er die Ethik der Armee internalisiert und damit sind Kollateralschäden unvermeidlich und somit irrelevant. Er entschuldigt es sogar vor sich selbst mit der Überlegung, dass es besser sei, sauber und schnell zu sterben, also von der Hand eines Profis, als elendig vor sich hin zu krepieren.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#123 simifilm

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Geschrieben 22 Oktober 2012 - 19:00

Als er endlich über den Berg ist, also die soziale Indoktrination abgeschlossen ist, hat er die Ethik der Armee internalisiert und damit sind Kollateralschäden unvermeidlich und somit irrelevant. Er entschuldigt es sogar vor sich selbst mit der Überlegung, dass es besser sei, sauber und schnell zu sterben, also von der Hand eines Profis, als elendig vor sich hin zu krepieren.


Wie Du richtig schreibst: Er hat eine bestimmte Ethik internalisiert. Womit auch gesagt ist, dass ethische Fragen für nicht geworden irrelevant sind. Rico ist keineswegs jenseits von Gut und Böse. Er weiss vielmehr ganz genau, was Gut und Böse sind.

Bearbeitet von simifilm, 22 Oktober 2012 - 19:08.

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#124 Ming der Grausame

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Geschrieben 22 Oktober 2012 - 19:18

Laut Nietzsches Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft wurden in der prähistorischen Zeit die Handlungen nach ihrer Wirkung beurteilt. Das bezeichnete er als ein Denken jenseits von Gut und Böse. Unsere Moral beurteilt jedoch die Handlungen nach ihrer Absicht. Rico beurteilt nunmehr seine Handlungen ausschließlich nach ihrer Wirkung, eben weil eine Armee nur so funktionieren kann. Darauf bezog ich mich. Begrifflichkeiten wie Gut und Böse sind nämlich für eine Armee absolut irrelevant.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 22 Oktober 2012 - 19:20.

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#125 simifilm

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Geschrieben 22 Oktober 2012 - 19:51

Laut Nietzsches Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft wurden in der prähistorischen Zeit die Handlungen nach ihrer Wirkung beurteilt. Das bezeichnete er als ein Denken jenseits von Gut und Böse. Unsere Moral beurteilt jedoch die Handlungen nach ihrer Absicht. Rico beurteilt nunmehr seine Handlungen ausschließlich nach ihrer Wirkung,


Was für den Roman offensichtlich nicht zutrifft "A citizen accepts personal responsibility for the safety of the body politic, defending it with his life, a civilian does not." Viel deutlicher kann man eine Absicht eigentlich kaum formulieren. Erst durch seine Absicht, notfalls sein Leben für den Staat zu opfern, wird Status als wahlberechtigter Bürger gerechtfertigt. Das ist eine Ethik, die eindeutig an eine Absicht gekoppelt ist. Den wichtigsten Entscheid, den Rico am Ende trifft — eine Militärkarriere einzuschlagen —, ist ebenfalls primär eine Frage der Absicht und nicht der Wirkung.

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#126 Ming der Grausame

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Geschrieben 22 Oktober 2012 - 20:15

Was für den Roman offensichtlich nicht zutrifft "A citizen accepts personal responsibility for the safety of the body politic, defending it with his life, a civilian does not." Viel deutlicher kann man eine Absicht eigentlich kaum formulieren.

Ich bin mir nicht so sicher, ob der Willenselement tatsächlich so im Vordergrund steht. Handelt ein Vollbürger der Föderation tatsächlich aus einem zielgerichteten Erfolgswillen? Liegt also ein subjektives Tatbestandsmerkmal vor? Ich lese aus obigem Zitat eher eine Wirkungsbezogenheit heraus, also die Auswirkung einer kausalen Ursache.

Ein Dolus directus ersten Grades liegt nämlich nur bei einem Tatbestandsvorsatz vor.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 22 Oktober 2012 - 20:26.

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#127 simifilm

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Geschrieben 22 Oktober 2012 - 21:21

Ich bin mir nicht so sicher, ob der Willenselement tatsächlich so im Vordergrund steht.


Zumindest Rico ist sich da sehr sicher. Mit Jurisprudenz hat er hingegen nichts am Hut.

Bearbeitet von simifilm, 22 Oktober 2012 - 21:21.

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#128 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 22 Oktober 2012 - 23:42

Bevor sie jetzt völlig in seitenweisem, grausam-apodiktischem Rationalisieren untergeht, möchte ich Setis Antwort von vor nur 36 Stunden einmal loben (einige Auszüge, die mich besonders interessierten):

Oder wollte er vielmehr eine Utopie beschreiben, die man als Leser für erstrebenswert halten sollte und die weitgehend seinen eigenen Ansichten entsprach? Letzteres fände ich nämlich wirklich schauderhaft.

Ich denke, diese "Utopie"-Aussage ist auf jeden Fall die, die Heinlein interessierte. Dass der in seinen Augen ideale Mensch "nah" an der erkämpften Freiheit agieren sollte, war ja nebenbei nachher auch in seinem m.E. politischeren Mondrevolutionsroman Thema.

Und spätestens ab dem Punkt, als Johnny überm Berg ist – was auf mich wie das Brechen seines freien Willens wirkte – wurde die Lektüre immer unangenehmer, weil der Johnny aus dem ersten Kapitel zunehmend wie das zu erreichende Ideal erschien.
[..]
Johnny wirkte, als hätte man ihm komplett seine Menschlichkeit ausgetrieben. Ich wüsste nicht, was daran erstrebenswert sein sollte – falls Heinlein tatsächlich darauf abzielte, eine positive Utopie zu verfassen. Nur als Lieutenant Rasczak fiel, war Johnny am Boden zerstört

Das kam mir wie die ungewollte Dokumentation einer Zeitreise vor. Als Heinlein das Buch schrieb, war ich noch ein Kind, aber ich erinnere mich an die 60er und 70er größtenteils so, dass dieses Männerbild damals sehr breit akzeptiert war. Der wahre Mann ist kein Kind mehr, er tut was getan werden muss, und der beste Ort dies zu erlernen, sei das Militär. Heinlein hat m.E. mit ST damals diesem Gestus für die von ihm hier erdachte Zukunft noch eine Grundierung gegeben.

Ich war wie du, Seti, Kriegsdienstverweigerer, denn meine damalige Heimat befand sich in einem "kleinen" Krieg, als ich im "rechten" Alter, Mitte zwanzig, war. Genau wie wohl in ST, in einem Krieg, der "unabwendbar" war, den sie aber in Wahrheit zu einem großen Teil mit angezettelt hatten. Ich sah absolut nicht ein, dass hier irgend etwas verteidigt wurde, dass mir einen derartigen Einsatz wert schien. Im Gegenteil, es ging um das kampfhafte Propagieren eines (anti-kommunistischen) Dogmas, das mir schon wenige Jahre danach, bis heute, sehr fragwürdig vor kam.

Eines der Dinge, die ich an ST am meisten unsympathisch finde - wobei gesagt werden muss, dass es zusammen mit Ewiger Krieg eines der Bücher wäre, die ich in einen SF-Kanon dabei haben wollen würde - wurde hier im Thread meines Wissens noch gar nicht erwähnt: Diese Aesopsche Extremisierung der Bösen anhand deren extremer (nicht-menschlicher) Fremdheit, und dem gewaltigen und so bedrohlichen Wirkungsgrad ihrer Waffen (Auslöschung eines guten Teils des südamerikanischen Kontinents). Sie sind so böse, dass irgendein Argument gegen die Verteidigung nur extrem egoistisch - oder feige - wirkte. Da Heinlein nie selber Soldat war, ist dies evtl. der psychische Kern seiner Motivation, den Roman zu schreiben, anzudeuten, dass er in SO einer Situation natürlich auch alles geben würde? (Dann wäre Heinlein Ricos Vater! Eingefügtes Bild)

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#129 derbenutzer

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 00:18

@ yip

Da Heinlein nie selber Soldat war, ist dies evtl. der psychische Kern seiner Motivation, den Roman zu schreiben, anzudeuten, dass er in SO einer Situation natürlich auch alles geben würde?



Heinlein diente bis 1934 in der US-Navy, schied aber krankheitsbedingt im Rang eines Lieutenant im gleichen Jahr aus dem Dienst.

http://en.wikipedia....._Heinlein#Life

Vielleicht ließe sich daraus psychologisch so einiges deuten. Ohne genaueste Kenntnis seiner Biographie, scheue ich mich aber, da irgendeinen amateurhaften Schnellschuss zu wagen.

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#130 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 00:23

"Nie in der Armee war" wäre korrekt gewesen. Danke für den Hinweis!

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#131 simifilm

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 06:21

"Nie in der Armee war" wäre korrekt gewesen. Danke für den Hinweis!


Übersetzungstechnischer Einwand: Heinlein war in der Navy und nicht in der Army, soweit korrekt. Das als "Heinlein war nie in der Armee" zu übersetzen, ist aber irreführend bis falsch. Wikipedia schreibt dazu treffend: "Der Begriff United States Army wird häufig ungenau als „US-Armee“ ins Deutsche übersetzt. Tatsächlich umfasst er nur die Teilstreitkraft Heer, während unter der Armee eines Landes in der deutschen Sprache in aller Regel die Gesamtheit der Streitkräfte verstanden wird." — Und zu dieser "Gesamtheit der Streitkräfte" gehört wiederum die Navy. Heinlein war nicht in der Army, sehr wohl aber in der Armee.

Bearbeitet von simifilm, 23 Oktober 2012 - 08:16.

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#132 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 11:36

Oder wollte er vielmehr eine Utopie beschreiben, die man als Leser für erstrebenswert halten sollte und die weitgehend seinen eigenen Ansichten entsprach? Letzteres fände ich nämlich wirklich schauderhaft.

Ich denke, diese "Utopie"-Aussage ist auf jeden Fall die, die Heinlein interessierte. Dass der in seinen Augen ideale Mensch "nah" an der erkämpften Freiheit agieren sollte

Darin stimmen wir überein, was ich bereits hier zum Ausdruck gebracht habe.

Heinlein war nicht in der Army, sehr wohl aber in der Armee.

Auch darin stimmen wir überein.
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#133 methom

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 11:52


Auch darin stimmen wir überein.

:ottongue: Das ich das bei euch beiden noch erleben darf ...

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#134 simifilm

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 12:22

Eingefügtes Bild Das ich das bei euch beiden noch erleben darf ...


Wäre ja auch erstaunlich, wenn Ming einem Wikipedia-Zitat widersprechen würde.

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#135 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 16:25

Auch darin stimmen wir überein.

Eingefügtes Bild Das ich das bei euch beiden noch erleben darf ...

Ich stimme simifilm oft zu – alleine schon, weil simifilm mit Zuspruch von meiner Seite überhaupt nicht umgehen kann. Eingefügtes Bild
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#136 simifilm

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 16:29

Ich stimme simifilm oft zu – alleine schon, weil simifilm mit Zuspruch von meiner Seite überhaupt nicht umgehen kann. Eingefügtes Bild


Soso.

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#137 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 16:59

Ja, ja...
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#138 simifilm

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 17:34

Ja, ja...


Ich fühle mich ja geschmeichelt, dass Dich mein Seelenleben beschäftigt. Aber bleib doch beim freien Wikipedieren zu ST, das ist unterhaltsamer.

Bearbeitet von simifilm, 23 Oktober 2012 - 17:34.

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#139 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 18:06


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#140 Seti

Seti

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 20:33

Lies mal Stranger in a Strange Land. Das Buch ist in vielerlei Hinsicht das Gegenteil von ST und wurde nicht umsonst zum Hippie-Kultbuch (eine Entwicklung, die Heinlein allerdings nicht sehr geheuer war).

Gut, werd ich tun. Wird zwar wahrscheinlich noch bis nächtes Jahr dauern, bis ich mich wieder an einen Heinlein traue (Zeit zur Rekonvaleszens Eingefügtes Bild), aber "Fremder in einer fremden Welt" wollte ich sowieso irgendwann mal lesen.

Ich lese derzeit Diverses Sekundäres von und über Heinlein und mir wird eigentlich immer weniger klar, was er mit ST wollte. Biographisch ist der Roman eine Reaktion auf eine ganz konkrete historische Situation. Heinlein schrieb an Stranger, als sich das sogenannte Committee for a SANE Nuclear Policy in der Öffentlichkeit meldete und gegen nukleare Rüstung plädierte. Die Heinleins waren angesichts dieser Aktion so aufgebracht, dass sie eine Gegenaktion ins Leben riefen. Kurz gesagt ging es ihnen darum, dass ihn ihren Augen angesichts der Bedrohung durch die Sowjetunion nur Härte die richtige Antwort sein konnte. Wörtlich: "Give me liberty or death."

ST ist gemäss Heinlein in diesem Kontext zu sehen; es geht um die Frage, was der Einzelne für die Verteidigung seiner Heimat zu leisten bereit ist. Man mag Heinleins Standpunkt mag teilen oder nicht (dass es schlichtweg unsinnig ist, diese Bereitschaft einzig vom Militärdienst abhängig zu machen, habe ich ja schon erwähnt). Mein Problem ist, dass ST eine ganz andere Geschichte erzählt. Rico tritt der Armee mehr oder weniger zufällig bei und der Moment, als er "über den Berg" ist, hat überhaupt nichts mit der Frage zu tun, was er für sein Vaterland zu leisten bereit ist. Er ist in dem Moment über den Berg, als er sich an den Drill der Armee gewöhnt hat. Das wird in meinen Augen auch im Roman sehr deutlich. Bei seiner Entscheidung, eine Militärkarriere einzuschlagen, werden zwar einige Überlegungen zum Thema "Was mache ich fürs Vaterland" angeschnitten, aber das bleibt reine Behauptung. Es gibt aus der Handlung, aus dem, was Rico erlebt, schlichtweg nichts, was irgendwie mit seiner Verpflichtung als Bürger zu tun hat. Im Gegenteil: Die Armee erscheint weitgehend als abgeschottetes System. Man hat eigentlich den Eindruck, dass es Rico und seinen Kameraden weit mehr um die Erhaltung der Armee als einer res publica geht.

Heinlein hat immer wieder behauptet hat, dass es in ST darum geht, was wir als Staatsbürger zu tun bereit sind. An anderer Stelle sagt Heinlein mehr oder weniger wörtlich in ST gehe es darum, "why we fight". Wie gesagt: Das sehe ich in dem Roman ganz einfach nicht. Obwohl ich in vielen Punkten andere Positionen als Heinlein vertrete, würde ich ihn doch keineswegs für dumm halten. Ich kann aber schlichtweg nicht verstehen, warum er so vehement eine Interpretation seines Romans verficht, die bei ein bisschen Nachdenken schlichtweg nicht gegeben ist.

Interessant. Heinleins Intention macht die ganze Sache für mich nur noch verwirrender. Wenn er zeigen wollte, wofür ein Mann bereit ist (bzw. bereit sein sollte) zu kämpfen, warum hat er dann Johnny nicht aus diesem Grund zur Armee gehen lassen? Es gibt ja sogar eine Stelle – kurz bevor Johnny sich für die Offiziersschule anmeldet –, in der er das anspricht:

Trotzdem hatte ich mich zum Wehrdienst gemeldet, um mir mein Wahlrecht zu verdienen.
War für mich das Wählen so wichtig gewesen? Nein es war das Prestige, der Stolz, der Status … ein Bürger zu sein.
War es das gewesen?
Ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, warum ich mich beworben hatte.
[…]
Ich wusste immer noch nicht, ob ich mich danach sehnte meinen einen-und-einzigen Körper als »Schild zwischen der trostlosen Zerstörung des Krieges und meinem geliebten Heim aufzurichten«
[…]
Aber trotz allem wusste ich jetzt, wovon Oberst Dubois gesprochen hatte. Die M.I. war das Ganze und ich war ein Teil von ihr. Wenn die M.I. absprang, um dieser Trostlosigkeit des Krieges zu wehren (sic!), tat ich das aus dem gleichen Grund.

(Bastei Lübbe, Sechste Auflage 1990, S. 184/185)

Um Johnny auf die Sprünge zu helfen: er hatte sich ursprünglich spontan verpflichtet, um Carmen Ibanez zu beeindrucken. Alles, was danach kam, wuchs offensichtlich nicht aus einer inneren Überzeugung (wie er selbst zugibt), sondern äußerer Beeinflussung. Somit wusste Johnny gar nicht why he fought, sondern machte what they taught.

Ach, und wenn ich dazu noch bedenke, dass die M.I. die »Trostlosigkeit des Krieges« selbst nach Sheol, Klendathu etc. bringt, lässt es ihr Vorhaben, ein Mitglied der Gehirnkaste fangen und studieren zu wollen, in einem ganz neuen Licht erscheinen. Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Seti, 09 März 2013 - 15:06.

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

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#141 Seti

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Geschrieben 23 Oktober 2012 - 22:35

Eingefügtes Bild

Lula da Silva hat hierauf eine Antwort gefunden. Er hat die Spezialeinheiten der brasilianischen Militärpolizei in die Favelas geschickt und die haben dort so lange jeden getötet, der wie ein Verbrecher aussah, dass die Favelas am Ende befriedet wurden. Dabei haben sie ähnlich wie die brasilianische Militärjunta gewütet und gefoltert. Lula da Silva wurde aber als Präsident wiedergewählt.

Ich muss gestehen, dass ich mich erst ein bisschen in diese Thematik einlesen musste, weil mir das nicht bekannt war. Jedenfalls hab ich bei meiner Recherche zwei interessante Artikel zu diesem Thema in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und im International Herald Tribune (der globalen Ausgabe der New York Times) gefunden.

FAZ:

José Mariano Beltrame, Leiter der Sicherheitsbehörde und einer der Väter des Favela-Befriedungskonzepts, demonstriert zwar Zuversicht, gibt sich aber auch nicht der Illusion hin, den gesamten Drogenhandel in den Armensiedlungen von Rio unterbinden zu können. „Drogenhandel und Drogenabhängigkeit sind Realitäten“, sagte er unlängst lapidar. In manchen nicht von der Polizei besetzten Favelas beklagen sich die Bewohner, dass die Kriminalität eher zugenommen habe, weil Bandenführer und Dealer aus „befriedeten“ Vierteln dorthin flüchteten.

IHT:

But the occupations have many detractors. Some residents worry that corrupt police officers will take over the drug trade. There have been stories detailing police abuse including reports of militias made up of firemen and retired and off-duty police officers that shake down favela residents.

Ein Leser kommentiert dazu noch folgendes:

Having recently moved out of an occupied favela (Morro da Providência), I can attest that the government's involvement in these areas has been mostly limited to building up a police presence without implementing any effective social services. The occupation has removed most bocas de fumo (open-air drug dealing operations), but not the drug trade itself. It has also expelled dozens of families whose houses have been destroyed for future "improvements", and who often find themselves with nowhere to go.


Das deckt sich auch so ziemlich mit dem, was ich vermutet hätte. Nämlich, dass diese Aktionen nur zeitlich und/oder räumlich begrenzt wirksam werden, aber kein dauerhaftes Ende des Drogenhandels mit sich bringen. Im schlimmsten Fall wandern die Banden in benachbarte Viertel ab und die Bosse der Drogenkartelle werden durch korrupte Polizisten ausgetauscht.

In beiden Artikeln wird übrigens auch gesagt, dass Rocinha (die größte und bekannteste Favela Rios) ohne einen einzigen Schuss besetzt werden konnte, weil einen Tag vorher die Räumung angekündigt wurde. Aber das ist eher eine Randnotiz, da ich mit dir insofern übereinstimme, dass es bei anderen dieser Räumungsaktionen zweifellos zu unnötiger Brutalität gekommen ist.

Womit man dagegen wirklich etwas erreichen würde (und auch schon erreicht), sind Urbanisierungsprogramme wie Favela-Bairro. Bei diesen Programm ist man mittlerweile vom alten, wenig nachhaltigen Weg der gewaltsamen Umsiedlung der Bewohner und dem Niederreißen ihrer Hütten abgewichen und setzt stattdessen auf das Schaffen von Infrastruktur in den betroffenen Favelas selbst.

Du irrst. Organisierte staatliche Gewalt schafft sehr wohl eine Infrastruktur, die Wege aus der Kriminalität eröffnet.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich weiß, was du damit meinst. Etwa wie in deinem oben genannten Beispiel? Da hat der Einsatz der Polizei aber kaum etwas an den Lebensbedingungen geändert.

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 10:37

Du irrst. Organisierte staatliche Gewalt schafft sehr wohl eine Infrastruktur, die Wege aus der Kriminalität eröffnet.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich weiß, was du damit meinst. Etwa wie in deinem oben genannten Beispiel? Da hat der Einsatz der Polizei aber kaum etwas an den Lebensbedingungen geändert.

Das ist so nicht ganz korrekt. Man muss allerdings hierzu wissen, dass die Bewohner der Favelas, als die Drogengangs dort noch herrschten, faktisch überhaupt nicht zur Wahl gingen. Dadurch waren sie für die Politik gänzlich uninteressant. Nachdem die Spezialeinheiten der brasilianischen Militärpolizei jedoch die Favelas befreit haben, haben deren Bewohner mehrheitlich für diejenigen gewählt, die die Spezialeinheiten der brasilianischen Militärpolizei in die Favelas schickten. Als sich das herumsprach, haben sich praktisch alle Parteien darum gerissen, ihre lokale Favelas zu befreien. Sie garantieren heute weitgehend die Wahlsiege der regierenden Parteien.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 24 Oktober 2012 - 10:38.

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#143 simifilm

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 10:40

Im Zweifelsfall einfach eins mit dem Löffel aufs Maul geben. Das regelt sicher auch die Probleme in den Favelas.

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 10:44

Hauptsache einen dummen Spruch in die Diskussion einwerfen, das bringt die Diskussion sicher weiter.
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#145 simifilm

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 10:46

Hauptsache einen dummen Spruch in die Diskussion einwerfen, das bringt die Diskussion sicher weiter.


Diskussion? Ja, so kann man's mit viel Phantasie sicher auch nennen.

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 10:50

Eine Diskussion ist ein Dialog mehrerer Diskutanten. Das findet hier statt. Es muss sich nicht alles um deine Wenigkeit drehen.
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#147 simifilm

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 10:51

Eine Diskussion ist ein Dialog mehrerer Diskutanten.


Bearbeitet von simifilm, 24 Oktober 2012 - 10:51.

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#148 Ming der Grausame

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 11:00

Eingefügtes Bild

Dass für einen Dialog mindestens 2 notwendig sind, dürfte auch dir klar sein. An einen Dialog können aber auch beliebig viele partizipieren. Scheinbar bist du an eine abwechselnd geführte Rede und Gegenrede nicht interessiert, wenn du nicht der Mittelpunkt bist.
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#149 methom

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 11:33

Eingefügtes Bild so, und jetzt wieder zurück zum Thema, bitte!

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#150 Seti

Seti

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Geschrieben 24 Oktober 2012 - 16:47

Mir kam gestern noch eine mögliche Interpretation in den Sinn, warum die M.I. in den Krieg gezogen ist. Und da ich gerade ein bisschen Langeweile hatte, hab ich eine kleine Szene daraus gemacht, die kurze Zeit nach Ende des eigentlichen Romans spielt (orientiert habe ich mich dabei an einer ähnlichen Stelle aus der Paul-Verhoeven-Verfilmung). Meine Szene ist übertrieben und nicht ganz ernst gemeint - obwohl meiner Meinung nach ein Funken Wahrheit darin steckt, sonst hätte ich sie nicht geschrieben. Na ja, im besten Fall bringt sie jemanden zum Schmunzeln...

------------------------------------------------------------

Ich war zur Bewachung des Gehirnkasten-Bugs abgestellt worden. Es saß in der Ecke des Raumes und sah irgendwie ängstlich aus – sofern man das bei einem glibberigen, blauen Schwamm von der Größe eines Kleinwagens beurteilen konnte. Major Zim betrat den Raum zusammen mit einem Angehörigen der Psychologischen Kriegsführung. Ich erkannte in ihm das Talent, das damals auf Planet P den unterirdischen Lageplan angefertigt hatte. Ich schlug die Hacken aneinander und salutierte.
»Rühren, Lieutenant«, sagte Major Zim.
Er und das Talent der Psycho-Einheit näherten sich dem Intelligenz-Bug. Der Psycho-Offizier legte seine Hand auf die Stirn des Aliens.
»Was fühlt es?«, fragte der Major.
»Sir, es will wissen, warum wir sie angegriffen haben.«
»Um uns der Trostlosigkeit des Krieges zu wehren«, verkündete Major Zim voller Inbrunst. Mir wurde warm ums Herz.
Offensichtlich konnte der Bug die Worte des Majors verstehen, denn gleich darauf gab das Talent die Antwort des Aliens bekannt. »Es meint, dass das keinen Sinn ergibt. Es sagt, dass wir ihre Grundschulen, Krankenhäuser und Altenheime mit unseren Nova-Bomben zerstören würden und dass sie diejenigen sind, die sich wehren.«
Der Major wurde wütend »Aber indem wir sie angreifen, verhindern wir, dass es Kriege auf der Erde gibt. Wir sind ausgebildet, um zu töten, also müssen wir auch irgendetwas töten. Und wenn wir ihn und seine arachnokommunistischen Ersatz-Bolschewiken nicht angegriffen hätten, dann dann … « Er machte eine kurze Pause. »Dann würden wir wahrscheinlich unsere eigenen Landsleute massakrieren«, schrie er und spuckte dabei in meine Richtung.
Die Spucke traf meine Wange. Ich berührte mein Gesicht an der Stelle, wo der Speichel des Majors mich getroffen hatte. Major Zim hatte mich mit seiner feuchten Aussprache bedacht, mich und niemand anderen – diese Zuwendung war fast zu viel für mich, mühsam hielt ich meine Tränen zurück.
Die Antwort, die der Bug jetzt gab, schien das Psycho-Talent zu verstören, denn er zog mit aufgerissenen Augen kurz seine Hand zurück, legte sie dann aber wieder auf die schwammige Stirn des Aliens. »Sir, es vermutet, dass wir sexuell frustriert sind, weil wir monatelang neben Schott Dreißig stehen müssen, aber nie mit einer Frau schlafen dürfen. Es meint, Studien hätten ergeben, dass unterdrückte Sexualität zu gesteigerter Aggressivität führt.«
»Das ist unerhört! Erst gestern habe ich das Modell einer Rakete aus einem Holzklotz gehobelt und es Captain Deladrier geschenkt. Ich könnte sexuell nicht ausgeglichener sein«, antwortete der Major mit schriller Stimme.
»Äh, Sir … «, stotterte das Talent, »es fragt, ob es Sie in den Arm nehmen soll?«
Der Major verzog das Gesicht, eines seiner Lider zuckte. Dann fing er an zu zittern, fiel auf die Knie, weinte wie ein kleines Kind und wimmerte: »Ja, bitte. Ich will doch nur geliebt werden. Ständig schreien wir uns an und dann immer dieses Exerzieren, Trainieren und Exekutieren. Da wird man doch verrückt.« Major Zim erhob sich, ging auf den Bug zu und umarmte ihn schluchzend.
Das Talent, das mittlerweile auch in Tränen ausgebrochen war, folgte seinem Beispiel. Der Gehirn-Bug schien sichtlich gerührt zu sein, liebevoll tätschelte er die Köpfe meiner Vorgesetzten mit seinem Rüssel.
Endlich verstand ich, warum wir kämpften.

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